Seit Jahren ist bekannt, dass die Stadt Overath ihre Aufgaben mit sehr wenig Personal erfüllt, weil uns das vermeintlich Kosten spart. Tatsächlich wird immer deutlicher, dass die Personalknappheit uns allen schadet: Verwaltungsakte wie z. B. Baugenehmigungen dauern immer länger, sinnvolle Tätigkeiten müssen zugunsten gesetzlicher Aufgaben entfallen, und die Fehlerquote ist – wie zuletzt immer wieder feststellbar – sehr hoch, weil zu wenig Personal zu viele Aufgaben gleichzeitig erledigen muss. Niedrige Kosten gehen mittlerweile so stark zulasten von Qualität und Geschwindigkeit, dass die Zumutbarkeitsgrenze sowohl für Bürgerinnen und Bürger als auch für städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter längst überschritten ist.
Die SPD Overath und ihr Bürgermeister Jörg Weigt, im Stadtrat zuletzt auch unterstützt von Grünen und BfO, fordern daher eine professionelle und unabhängige Analyse der Prozesse und Personalausstattung in der Stadtverwaltung durch Organisationsexperten z. B. der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA), die auf eine Optimierung von Kommunalverwaltungen spezialisiert sind.
Die CDU ist mit ihrem Versuch gescheitert, die hierfür vom Bürgermeister eingeplante Organisationsuntersuchung komplett aus dem Haushalt 2019 zu kippen. Allerdings hat die FDP durchgesetzt, die geplanten Mittel um 20% zu kürzen, was nach einem Kompromissvorschlag des Bürgermeisters immer noch für eine etwas reduzierte Untersuchung ausreichend wäre. Leider hat sie aber auch erzwungen, den Rest mit einem Sperrvermerk zu versehen – das heißt die GPA kann erst beauftragt werden, wenn die Mehrheit im Rat diesen Sperrvermerk wieder aufhebt. CDU und FDP haben das offensichtlich nicht vor, sondern spekulieren weiter darauf, dass die Verwaltung noch möglichst lange überlastet ist und viele Fehler macht, um diese dann dem Bürgermeister anheften zu können.
Das ist weder im Sinne der Bürgerinnen und Bürger noch der städtischen Beamten und Angestellten. Die SPD Overath fordert daher, das Budget für die dringend benötigte Organisationsumntersuchung so schnell wie möglich freizugeben, anstatt mit politischen Spielchen der Stadt Overath weiter zu schaden!
(Hans Schlömer, SPD Overath)