Wie in dieser Woche aus der Presse zu entnehmen war, haben sich die Vorstände der drei im Overather Rat vertretenen Parteien aus CDU, FDP und Bündnis 90/Die Grünen auf den Rösrather Nicodemus als gemeinsamen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im September dieses Jahres geeinigt.

Dass dies im gleichen Artikel als Coup oder sogar als Knalleffekt gefeiert wird, können wir in keinster Weise nachvollziehen. Weder von der FDP noch von den Grünen konnte ein Overather Kandidat gefunden werden und selbst die CDU als größte Fraktion im Rat der Stadt Overath war nicht in der Lage, aus ihren Reihen eine Bewerberin oder einen Bewerber zu finden, der bereit ist, Verantwortung für Overath zu übernehmen.

Dies können wir so nur mit Bedauern zur Kenntnis nehmen und sehen in der Nominierung eines Externen eher eine Notlösung oder Verzweiflungstat zu der sich diese „Jamaica-Koalition“ zusammengefunden hat.

Mit Erstaunen stellen wir auch fest, dass die Grünen sich dabei ganz weit nach rechts bewegen konnten, um dieses Bündnis mit CDU und FDP als Partner zustande kommen zu lassen. In der täglichen Ratsarbeit konnte bisher niemand viele Gemeinsamkeiten zwischen CDU und Grünen in dieser Legislaturperiode erkennen. Beide haben sich stets gegenseitig scharf kritisiert und angegriffen.

Die Grünen wollen nun mit einem Partner zusammenarbeiten, der in unserem Rat auch Vertreter der Werte-Union hat. Diese organisierte erst kürzlich in Bergisch Gladbach eine Veranstaltung mit dem entlassenen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz Hans-Georg Maaßen, der in seinen Äußerungen der AfD vielfach nähersteht als der CDU.

Die SPD-Overath wird in der Versammlung am 5. März 2020 durch die Mitglieder als Souverän über den Bürgermeisterkandidaten entscheiden. Bei dieser „Jamaica-Koalition“ wurde die Nominierung schon verkündet, bevor ihre Mitglieder dazu beraten und entscheiden konnten nach dem Motto: Wenn die Oberen beschließen, muss das Fußvolk spuren.

Aber auch einem Bürgermeisterkandidaten aus Rösrath, wenn er denn von den Mitglieder-versammlungen bestätigt wird, versprechen wir als SPD-Overath in den nächsten Monaten einen fairen und sachlichen Wahlkampf.

Manfred Meiger

Pressesprecher